Auf der Einkaufsliste speichern
Eine neue Einkaufsliste erstellen

Lenovo ThinkPad T470 im Test. Vorteile, Nachteile, Spezifikationen

2023-12-11

Bei unserem Testmodell handelt es sich um das ThinkPad T470, das bei Markteinführung 1.500 Euro kostete. Das Gerät ist mit einem modernen Core i5-6300U Prozessor, 8 GB Arbeitsspeicher, einer 256 GB NVMe SSD und einem matten IPS Full HD Display ausgestattet. Die Sicherheitsausstattung ist gewohnt umfangreich und Lenovo hat nun auch einen vollwertigen Thunderbolt 3 Anschluss mit USB Typ-C eingeführt.

Lenovo ThinkPad T470 Notebooks: Robuste Bauweise und hohe Verarbeitungsqualität

Das Lenovo ThinkPad T470 ist eines der Notebooks von Lenovo, mit denen die neue Version des ThinkPad-Gehäuses beginnt. Die Abmessungen des Gerätes haben sich kaum verändert, dennoch lässt sich das neue T470 leicht von seinem Vorgänger unterscheiden. Der chinesische Hersteller setzt wieder auf ein schwarzes Gehäuse und verzichtet auf die dunkelgraue Farbgebung.

Insgesamt sind sowohl die Stabilität als auch die Verarbeitungsqualität sehr gut. Eine Stärke des T470 ist der externe Akku (insgesamt zwei Akkus), der von der Rückseite leicht zugänglich ist. Er befindet sich in der Mitte und hat keine Standfüße, wodurch das Gerät auch nach Entfernen des Akkus sehr stabil auf dem Schreibtisch steht.

Lenovo ThinkPad T470: Anschlüsse

Lenovo hat das neue Gehäuse auch genutzt, um die Anschlüsse zu verbessern. Der Steckplatz für die SIM-Karte (Micro-SIM) befindet sich nun wieder im Akkufach auf der Rückseite des Geräts. Der wichtigste Unterschied zum Vorgängermodell ist die Implementierung des Thunderbolt 3-Anschlusses, der gleichzeitig ein USB Typ C (Gen2) Anschluss ist und zum Laden verwendet werden kann (Power Deliver 2.0). TB3 ist extrem vielseitig und damit zukunftssicher. Zu den unterstützten Protokollen gehört auch DisplayPort 1.2a. Dieser unterstützt hochauflösende 4K-Bildschirme bei 60 Hz, während der HDMI 1.4-Ausgang nur 4K bei 24 Hz unterstützt.

Lenovo nutzt den verfügbaren Platz auf beiden Seiten des Gehäuses sehr gut und fügt drei normale USB 3.0-Ports (USB 3.1 Gen1, 1x immer aktiv), einen RJ45-Ethernet-Port, einen vollwertigen SD-Kartenleser und einen SmartCard-Leser hinzu. Dockingstations (ältere Modelle sind noch kompatibel) können über den Dockingport an der Unterseite angeschlossen werden. Die Anordnung gefällt mir sehr gut - alle Anschlüsse befinden sich an der Seite. Außerdem ist genügend Platz zwischen den einzelnen Anschlüssen. Die Leistung der normalen USB-Ports ist gut, wir haben gemessen und sie erreichen eine Übertragungsgeschwindigkeit von über 380 MB/s.

T470: Kommunikation

Neben dem integrierten Gigabit-Controller (Intel I219V) für kabelgebundene Netzwerke kann natürlich auch auf drahtlose Netzwerke zugegriffen werden. Lenovo bietet verschiedene Adapter an, unser Testmodell ist mit dem Intel Dual-Band Wireless-AC 8265 Modul ausgestattet. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Dual-Band-Modul (2x2, 2,4 und 5 GHz) mit einer maximalen Übertragungsgeschwindigkeit von 867 Mbps. Alle modernen WiFi-Standards werden unterstützt, einschließlich des schnellen 802.11ac und Bluetooth 4.2.

Unser standardisierter WLAN-Test mit einem Router (in einem Meter Entfernung) liefert für unser Testmodell sehr gute Ergebnisse. Wir haben eine Geschwindigkeit von 650 Mbps beim Empfangen und 512 Mbps beim Senden gemessen, was das T470 zu einem der schnellsten Systeme in diesem Bereich macht.

Das ThinkPad ist auch mit einem optionalen WWAN-Modul erhältlich. Lenovo bietet zwei verschiedene Modelle an: Intel XMM 7160 (Fibocom L831-EAU, 4G LTE) und Qualcomm Snapdragon X7 LTE-A (Sierra Wireless EM7455). Es ist auch möglich, das entsprechende Modul nach dem Kauf zu installieren, da alle notwendigen Antennen bereits vorbereitet sind. Das WWAN-Modul nutzt den M.2-2242-Steckplatz, so dass in diesem Fall kein zusätzliches SSD-Laufwerk (M.2-2242) verwendet werden kann.

Die Sicherheitsausstattung des ThinkPad T470 ist sehr umfangreich und lässt keine Wünsche offen. Das beginnt beim umfangreichen BIOS, in dem verschiedene Passwörter gesetzt und alle Ports individuell konfiguriert werden können. Außerdem implementiert Lenovo ein Trusted Platform Module (TPM 2.0) und unterstützt Computrace.

Die Windows-Anmeldung kann mit einem Standardpasswort, einer Smartcard oder einem Fingerabdruckleser gesichert werden. Im Gegensatz zum alten ThinkPad T460 hat Lenovo nun einen sehr komfortablen Touch-Scanner implementiert, auf den man einfach den Finger legt. Dies funktioniert in der Praxis sehr schnell und zuverlässig. Eine Gesichtserkennung über die Kamera wird nicht unterstützt.

T470: Interieur

Um Zugang zu den Komponenten zu erhalten, muss die gesamte untere Abdeckung entfernt werden. Vor dem Öffnen müssen die 6 kleinen Kreuzschlitzschrauben gelöst werden. Es wird empfohlen, hierfür geeignetes Werkzeug zu verwenden. Am besten fängt man hinten an und arbeitet sich nach vorne vor.

Nach dem Öffnen zeigen sich einige Vorteile gegenüber modernen Consumer-Ultrabooks, da nur der Prozessor mit dem Mainboard verlötet ist. Es gibt zwei SO-DIMM-Steckplätze, von denen bei unserem Testmodell nur einer mit einem 8 GB Modul (DDR4-2400) bestückt ist. Zwischen dem WiFi-Modul und dem 2,5-Zoll-Schacht befindet sich noch ein freier M.2-2242-Slot, der entweder für ein WWAN-Modul (mit vorbereiteten Antennen) oder eine SSD genutzt werden kann. Die NVMe-SSD (M.2-2280) unseres Testmodells ist in einem 2,5-Zoll-Schacht mit Adapter untergebracht. Lüfter, CMOS-Batterie und interner Akku sind ebenfalls gut zugänglich.

Lenovo stattet alle ThinkPads mit guten Tastaturen aus, wobei die Modelle der P- und T-Serie generell am besten abschneiden. Im Vergleich zum alten ThinkPad T460 hat Lenovo natürlich nichts verändert, was keine schlechte Entscheidung ist. Das schwarze Chiclet-Tastenlayout ist immer noch eines der besten in der Notebookklasse. Das Ansprechverhalten und der Tastenhub sind exzellent und wer viel schreibt, wird mit den leicht konkaven Tasten sehr zufrieden sein. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem etwas dünneren ThinkPad T460s und dem ThinkPad X1 Carbon ist der relativ lange Tastenhub.

Auch das allgemeine Tippgeräusch gefällt uns gut, nur große Tasten wie Enter oder die Leertaste klingen etwas lauter. Wie immer bei ThinkPads weicht das Layout etwas von der Standardbelegung ab, man kann aber in den BIOS-Einstellungen die Funktionen von Fn und Strg tauschen. Die Funktionstasten starten standardmäßig Zusatzfunktionen (wie Helligkeitsregelung, Lautstärke etc.), die man mit FnLock (Fn+Esc) oder im BIOS ändern kann.

Präzisions-Touchpad

Lenovo verwendet weiterhin eine zweistufige weiße Tastaturbeleuchtung. Dies erleichtert das Tippen in dunklen Umgebungen, wir würden uns aber einen helleren dritten Beleuchtungsmodus wünschen.

Lenovo stattet seine neuen ThinkPads mit so genannten Precision Touchpads aus. Das bedeutet, dass die Eingaben direkt vom Betriebssystem und nicht von einem Drittanbieter-Treiber unterstützt werden. Das Synaptics Touchpad findet sich zwar noch im Einstellungsmenü, ist aber in seiner Funktionalität gegenüber den Vorgängermodellen stark eingeschränkt. Man kann lediglich die Empfindlichkeit und den Handballenabweiser einstellen. Außerdem kann eine Zone an den Rändern festgelegt werden, in der Klicks nicht erkannt werden. Alle anderen Einstellungen, wie z.B. die Gestenkonfiguration, sind nun auf die Windows-Systemeinstellungen beschränkt.

Das ClickPad von Synaptics ist ausreichend groß (10 x 7 cm) und funktioniert sehr gut. Es hat gute Gleiteigenschaften, Gesten werden zuverlässig erkannt. Die dedizierten Maustasten (untere Hälfte des Touchpads) führen Klicks zuverlässig aus, sind aber etwas laut. Das Touchpad ist fest in die Handballenauflage integriert und gibt keine Geräusche von sich.

Der TrackPoint mit drei dedizierten Maustasten oberhalb des Touchpads ist ebenfalls vorhanden, um den Cursor zu bewegen. Das funktioniert so gut wie immer und die Tasten nehmen Klicks über die gesamte Breite an. Lediglich das Klickgeräusch ist nicht optimal. Die linke Taste ist angenehm leise, aber die rechte Taste war bei unserem Testmodell hörbar. Dennoch liegt das Gerät auf einem hohen Niveau.

Bedienung des Lenovo ThinkPad T470

Das Lenovo ThinkPad T470 ist ein sehr leises Notebook. Im Idle-Betrieb und bei geringer Last ist der Lüfter meist abgeschaltet, was ein leises Arbeiten ermöglicht. Nur gelegentlich bemerken wir Phasen, in denen der Lüfter anspringt, der erzeugte Geräuschpegel von 29 dB(A) ist aber nur in sehr ruhiger Umgebung hörbar. Der Lüfter reagiert mit einer gewissen Verzögerung auf die Belastung und erhöht die Drehzahl allmählich (nicht stufenlos). Unser Messgerät zeigt durchschnittlich 31 dB(A) bei mittlerer Last und fast 35 dB(A) bei Volllast. Das Geräusch ist hörbar, stört aber unserer Meinung nach nicht beim Arbeiten.

Die beiden Stereolautsprecher befinden sich vorne an den Seiten und richten den Schall nach unten ab. Dadurch wird der Schall auf weichen Oberflächen gedämpft. Beide Module erreichen eine angemessene maximale Lautstärke von ca. 80 dB(A). Bei höheren Lautstärken treten keine Verzerrungen auf. Unser WLAN-Test mit angepasster Helligkeit von ca. 150 Nits (2. Stufe bei unserem Testmodell) ergab eine gute Akkulaufzeit von 6 Stunden, die das Vorgängermodell ThinkPad T460 (46 Wh, 5 Stunden) deutlich übertrifft.

Das neue ThinkPad T470 konnte mich in vielen Bereichen überzeugen. Die Tastatur ist nach wie vor eine der besten in der Notebookklasse. Lenovo hat auch die Abstände zwischen den Anschlüssen verbessert und alle relevanten Standards implementiert, inklusive Thunderbolt 3. Die Leistung des Laptops ist sehr gut und selbst unter extremer Last gibt es keine Einschränkungen. Das T470 ist ein empfehlenswertes Notebook.

Das Inhaltsverzeichnis:

    Empfohlen

    pixel